In
"AntikeKörperFormen" , "Laokoon" und "Von Athen nach Willendorf" analysiert
und "seziert" der Künstler exemplarisch herausragende Plastiken der
griechischen Kunst, u.a. den Speerträger des Polyklet, die Kauernde
Aphrodite des Doidalsas, die Venus von Milo und den Laokoon.
Je nach eingesetzter Technik werden die plastischen Elemente oder der
Fluß der Bewegung hervorgehoben. Anstelle eines akademischen Kopierens
tragen Volumen, Kontur oder Dynamik Gestalt und Aussage. In der Kaltnadel
auf Zink hat der Künstler sein ureigenstes Metier gefunden: jähe, kurze
Stichelhiebe, ein feinnerviges Strichwerk aus zarten und heftigen Linien
kennzeichnen die Graphiken. Die Arbeiten zum "Laokoon" steigern die
analytische Zerlegung der antiken Formen und lösen teilweise die Konturen
auf. Markierende Linien verdeutlichen zugleich das komplizierte Beziehungsgeflecht
der Komposition. Die Wahl des Linolschnitts bei der Venus von Milo erlaubt
dagegen eine ruhige, fast klassizistische Linienführung.
In der bildkünstlerischen Umsetzung von Goethes Monodrama "Proserpina"
und dem Gedicht "Kore. Nicht gedeutet!" geht der Künstler neue Wege:
der komplexe Bildfindungsprozeß gipfelt in der ebenso differenzierten
wie zeitlosen Metapher menschlicher Ausweglosigkeit. Seine Entsprechung
findet der zentrale Goethe-Vers "Und was du suchst, liegt immer hinter
dir" in einer geheimnisvollen, vom Buchstaben- und Textsinn abstrahierenden
Bildwelt. In den Radierungen und großformatigen Aquarellen dominieren
-in enger Anlehnung an Goethes Farbenlehre- die Farben rot und blau.
Bei der Bildfindung zu "Schönheit und Schmerz in der menschlichen Gestalt"
geht es dem Künstler nicht um mimetischen Aussagen über die Wirklichkeit.
Es geht vor allem um das Thema des Schmerzes in der Kunst und für die
Kunst. Zur Antike - "Laokoon" und "Proserpina"- gesellen sich alt -
und neutestamentarische Mythen wie "Judith" und "Magdalena", das "Grabtuch"
als Selbstportrait oder Zeitgeschichtliches wie "Traurige Arbeiter"
und der "Blick nach Jugoslawien".
Bei
dem Projekt "Der Blick des Zeichners" für das Kestner-Museum standen
dessen antike Plastiken im Mittelpunkt. "Mit Intensität und Ausdauer
ließ der Künstler seinen Blick durch die Antikensammlung schweifen.Es
werden die plastischen Elemente oder der Fluss der Bewegung hervorgehoben.
Nicht das detailgetreue Kopieren steht im Mittelpunkt, sondern Volumen,
Kontur und Dynamik führen zu Gestalt und Aussage.."( Anne Viola Siebert,
Kat. Hannover 2003).
Anlässlich des Heinrich-Heine-Jahres entstand der Graphik-Zyklus
"Die Unendlichkeit ist blau", eine spielerische Auseinandersetzung
mit der deutschen Romantik.
Goethes frühes Gedicht "Neue Liebe Neues Leben" inspirierte
den Künstler zu zahlreichen Kaltnadel-Radierungen. Dabei steht
nicht die Illustration des Textes im Mittelpunkt, sondern die bildkünstlerische
Anverwandlung des "Liebesleids", nicht nur des jungen Dichters.
Geschichtliches und zeitgenössisches verwebt Donald von Frankenberg
in seinen großformatigen Aquarellen "Ein Heldenleben".
Narrative und assoziative Elemente lassen sich nicht trennen und spielen
mit der Einbildungskraft des Betrachters.
Im
Rückgriff auf die Gestaltung antiker griechischer Keramik wird
2012 mit "kleines Welttheater" die aktuelle Situation in Griechenland
ironisch reflektiert.
"Halb zog sie ihn, halb sank er hin" - Goethes Gedicht "Der
Fischer" inspirierte den Künstler 2011 zu einem vielteiligen Graphik-
und Aquarell- Zyklus.
Goethes
Gedicht "Warum gabst du uns die tiefen Blicke" stand 2013,
der "West-östliche Divan" 2015 und die "Römischen Elegien" 2017 im Mittelpunkt des bildkünstlerischen
Schaffens.
Der Lauf der Welt wird 2020 im Zyklus "mappa mundi" mit zahlreichen Collagen und Kaltnadel-Radierungen kommentiert.
Literatur:
Harpso, Henrik: Antikke Krops-former, in: information & debat, Aarhus
Universitet, 12.4.1999;
Stemmer, Klaus: Antike Körper Formen, Graphische Arbeiten von Donald
von Frankenberg, in: Antike Welt 5/2000, S.503;
Hollmer, Heide: Schönheit und Schmerz in der menschlichen Gestalt, Kat.
Kiel/ Ingolstadt 2002;
Schröder, Gerald: Schönheit und Schmerz in der menschlichen Gestalt,
Bochum 2003
Müller, Hans-Peter: Schmerz und Leid, Kat. Leipzig 2008